// Campus der HessenChemie // Wiesbaden
Standort Murnaustraße 11, Wiesbaden
Bauherr Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Fertigstellung 2013
Größe 4.648 m² BGF
Baukosten 7,39 Mio € netto (KG 300 + 400)
Sonstiges Green Office Building, Low Energy Office (Energiebedarf 7,6 kWh/m/a)
Team Benjamin Leppelt (PL), Wilma Leppelt, Till Naumann, Alex Willmes
Abbildungen Dirk Übele, Wiesbaden
Der „Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen“ hat für seine vielfältigen Aufgaben im Bereich der Mitgliederbetreuung in Form von Seminaren und Tagungen sowie für das eigene Management einen Veranstaltungs- und Verwaltungsbau in Wiesbaden realisiert. Der viergeschossige Neubau liegt verkehrsgünstig südlich des Hauptbahnhofs an der Murnaustraße zwischen Mainzer Straße und den Bahngleisen. Er besetzt den südlichen Endpunkt einer neueren städtebaulichen Entwicklungsachse auf den Konversionsflächen entlang der Bahntrass südlich des Wiesbadener Hauptbahnhofs.
Der markante weiße Baukörper ruht auf einem grauen Sockelgeschoss. Eine Fassade aus schwarz-weißen Bändern wickelt sich um die Obergeschosse. Das dritte Geschoss ist nach Westen Gestaffelt. Das Volumen des Baukörpers wird jedoch durch ein auskragendes Dachelement ergänzt. Der Eingangsbereich wird durch einen Rücksprung im Sockelgeschoss gebildet. Nach Süden nimmt ein weiß überdachter Wandelgang die Richtung der Bewegung auf und setzt sie fort.
Im Eingangsbereich liegt zentral der Empfangstresen, der zusammen mit der Einrichtung die Formensprache des Hauses aufnimmt. Von hier aus erreicht man sowohl den Konferenzbereich im rückwärtigen Bereich des Erdgeschosses wie auch die darüber liegenden Bürogeschosse. Das den Baukörper in der Tiefe durchmessende Foyer bietet Platz für Ausstellungen und kleinere Veranstaltungen; bei Seminaren dient es als Cafeteria und Buffet. Zusätzlich kann der überdachte Wandelgang und eine vorgelagerte Terrasse vom Foyer betreten werden. Innerhalb der Veranstaltungsräume sorgt ein variables Trennwandsystem für Flexibilität.
Die Bürobereiche der Obergeschosse wurden als „Open-Space“ konzipiert. Durch die umlaufenden Fensterflächen entstehen im gesamten Bürobereich gleichmäßig belichtete Arbeitsplätze. Um Kommunikation und Austausch der Mitarbeiter zu fördern, ist in den jeweiligen Arbeitsgruppen ein zentraler Gemeinschaftsbereich angeordnet. Zwischen den Teambereichen liegen Funktionsbereiche wie die gemeinsam genutzten Besprechungsräume, Sozialräume und die Service- und Meetingpoints. Die Geschosse werden über einen zentral angeordneten Treppenkern erschlossen. Durch die Struktur der Mittelzone ist eine spätere Teilbarkeit für Vermietungen in verschiedene Teilbereiche möglich.
Der Bauherr legte schon von Beginn am größten Wert auf eine nachhaltige Investition im Namen seiner Mitglieder. Als „Green-Building“ geplant, wird der Campus mit Biomasse (Fernwärme) über die Fußbodenflächen geheizt und gekühlt. Zusätzlich zur Fußbodenheizung sorgt eine zentrale Lüftungsanlage für vorkonditionierte Frischluft. Photovoltaik-Module auf dem Dach decken einen Großteil des Energiebedarfs für Licht, IT und Klimatisierung. Die verwendeten Ausbaumaterialien sind schadstoffarm und recyclebar. Regenwasser wird in Zisternen gesammelt und dient als Brauchwasser und zur Bewässerung der am Parkplatz gepflanzten Bäume, die das Haus ab dem Mittag verschatten.
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