// Niederwald Besucherinformationszentrum // Rüdesheim am Rhein
Standort Rüdesheim am Rhein
Bauherr Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen vertreten durch den LBIH Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen
Fertigstellung 04/2016
Größe
504 m² BGF
Baukosten 2,5 Mio € netto (KG 300-400) inkl. Aussenanlagen
Sonstiges
Auszeichnungen
c-idea Design Award 2022, Silber
1. Preis Wettbewerb Bau- und Gartenkultur im Welterbe Oberes Mittelrheintal
Iconic Award 2017, Winner // architecture // public
Team
Tobias Freitag, Moritz Kleisinger (PL)
Planungsbeteiligte
jangled nerves GmbH, Stuttgart (Interior)
DLA - Die Landschaftsarchitekten Bittkau + Bartfelder Gbr, Wiesbaden
ORT - Der Landschaftspark Niederwald oberhalb der Weinberge des Rheingaus bildet den Eingang zum UNESCO Welterbe „Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal“. Der hier eingebettete „Ostein’sche Park“ ist eine der ersten romantischen Parkanlagen Deutschlands. Zum 250-jährigen Bestehen wurde der Park in seiner Ursprungsform wiederhergestellt und durch das Besucherinformationszentrum ergänzt.
HAUS - Der langgestreckte Neubau des liegt an der Zufahrt zum Park oberhalb der Stadt Rüdesheim am Rhein und schmiegt sich in die Landschaft des Rheingaus. Über die vor dem Haus liegende Terrasse führt der Weg der jährlich zwei Millionen Besucher von der Rüdesheimer Seilbahn zum Niederwalddenkmal. Große, in die Fassade integrierte Informationstafeln bieten „en passant“ einen Überblick über die Geschichte des Ortes. Die Fassade entlang der Terrasse kippt dabei nach vorne und verleiht dem Haus seine charakteristische Dynamik. Das haushohe Holztragwerk rhythmisiert zusammen mit Fenster außenliegen en die Fassade.
Ein Rahmen, der über die Kubatur des Hauses hinausreicht, markiert den Eingang zur Ausstellung, Shop sowie Restaurant und Café. Der Innenraum wird von einer durchlaufenden Wandverschalung geprägt, die einen farblichen Kontrast zu den dunklen Wänden und der Decke sowie dem roh versiegelten Betonfußboden bildet. Eine Lampenlandschaft mit Motiven des Landschaftsparks sowie eine Theke bilden die zentralen Elemente des Raums. Die Fenster zur Terrasse können vollständig geöffnet werden, sodass sich ein fließender Übergang vom Gastraum zum Außenraum ergibt.
NACHHALTIGKEIT - Das Besucherinformationszentrum wurde unter fast ausschließlicher Verwendung von heimischen Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen errichtet. Durch die Vorfabrikation der Wand- und Deckenelemente, sowie der Fassadenverkleidung aus vorbehandelten Holz-Lamellen, wurden die Arbeitsabläufe und die Bauzeit optimiert. Das Material zieht sich dabei konsequent weiter bis in den Innenraum. Die Innenwände sind mit unbehandelten Lärchenholz-Leisten verkleidet, welche Ausstellungs- und Gastraum in ein stimmungsvolles und warmes Ambiente hüllen.
Dabei unterschreitet das Haus die Anforderungen gem. EnEV beim Jahres-Primärenergiebedarf um mehr als 15 % und bei der Wärmedämmung um mehr als 30 %. Die Bodenplatte mit integrierter Bauteilaktivierung reduziert den Heizenergiebedarf zusätzlich und wirkt als Speichermasse zur Absenkung von Temperaturspitzen sowohl im Winter, als auch im Sommer. Die Bauleistungen wurden vorrangig an lokale Unternehmen vergeben, um den CO2-Ausstoß schon während der Bauphase zu minimieren.
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